Wissenswertes zur Anatomie der Gelenke

Gelenke ermöglichen uns, die Position einzelner Knochen gegenüber anderen zu verändern und somit Körperteile zu bewegen. Ein Gelenk lässt mindestens 2 und höchstens 6 verschiedene Bewegungen zu. Die Strukturen eines Gelenks bestimmen einerseits, wie viele Bewegungen möglich sind und geben das Ausmass dieser Bewegung vor.

Auf den folgenden Seiten findet man Informationen zu den Bewegungskomponenten und Strukturen der wichtigsten Gelenke.

Bewegungskomponenten eines Gelenks

Bewegungen innerhalb der Sagittalebene

a) Extension (Anteversion)

b) Flexion (Retroversion)

Bewegungen innerhalb der Frontalebene

c) Abduktion (Supination)

d) Adduktion (Pronation)

Bewegungen innerhalb der Transversalebene

e) Aussenrotation

f) Innenrotation

Strukturen des Gelenks

Der Bewegungsapparat besteht aus einem passiven und einem aktiven Teil.

Der passive Teil wird auch Stützapparat genannt. Er stabilisiert den Bewegungsapparat und sorgt für die Arretierung von Bewegungen, also dafür, dass die Gelenke meist nicht den vollen Bewegungsumfang haben, der von der Bauweise der Knochen her eigentlich möglich wäre.

Der aktive Teil ermöglicht uns die Bewegungen auszuführen. Den aktiven Teil können wir mit unserem Nervensystem Steuern.

Passive Strukturen

Der passive Teil des Bewegungsapparates kann mit Beweglichkeitstraining direkt kaum beeinflusst werden. Allerdings bringt eine ungenügende Beweglichkeit im Bereich der aktiven Strukturen oft Fehlhaltungen mit sich, welche sich negativ auf die passiven Strukturen des Bewegungsapparates auswirken.

Knochen

Knochen bestehen aus Kalk und Kollagenfasern, sodass ein Knochen zwar hart ist aber dennoch eine gewisse Elastizität hat. Knochen sind die Stabilsten Elemente unseres Skeletts

Knorpel

Knorpel haben einen höheren Anteil an Kollagenfasern als Knochen. Sie bilden oft eine Art Polster zwischen Knochen (zB. Bandscheiben) oder bilden teilweise bewegliche Körperteile (ZB. Ohrläppchen)

Bänder

Bänder bestehen aus kollagenen und elastischen Fasern. Man zählt sie zum Bindegewebe (Faszien). Sie verbinden 2 Knochen und stabilisieren so ein Gelenk.

Aktive Strukturen

Wenn wir Beweglichkeitstraining machen, sind vor allem die aktiven Strukturen mitbeteiligt. Insbesondere die Struktur der Faszien verändert sich bei regelmässigem Beweglichkeitstraining nachhaltig.

Muskeln

Muskeln bestehen aus Aktin- und Myosinfasern. Diese Fasern gleiten ineinander und bewirken so die Kontraktion des Muskels. Ein Muskel verbindet über die Sehnen zwei Knochen unterschiedlicher Extremitäten, sodass diese bewegt werden können. Muskeln, die direkt benachbarte Knochen verbinden, bezeichnet man als eingelenkige Muskeln, solche die ein Gelenk „überspringen“ sind zweigelenkige Muskeln.

Sehnen

Sehnen sind aus wenig elastischen kollagenfasern gebaut und sind zudem mit Sehnengleitgewebe umhüllt. Dies ist wichtig, weil Sehnen den Muskel mit dem Knochen verbinden und somit gut gleiten müssen, damit sie den Knochen in Bewegung versetzen können.


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